Portrait Kleinhüningen

Kleinhüningen liegt im Norden von Basel-Stadt am Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Gegen Norden und Osten grenzt es an die Stadt Weil am Rhein (D). Gegen Westen trennt der Rhein das Quartier Kleinhüningen von der französischen Nachbarstadt Hüningen. Gegen Süden ist die Wiese erst nachträglich als Grenze ausgeschieden worden. Die frühere Banngrenze querte das heutige Klybeckquartier.

Kleinhüningen ist ein Spezialfall unter den Basler Quartieren, denn bis 1892 war das Fischerdorf Kleinhüningen eine selbständige Gemeinde. Ab diesem Zeitpunkt 1893 wurde es von Basel übernommen, bevor das Dorf 1908 vollständig eingemeindet wurde.

Kleinhüningen besitzt nur noch wenige historische Gebäude, die sich vorwiegend um die alte Dorfkirche von 1710 gruppieren. Das älteste Fischerhaus aus dem Jahr 1765 steht heute an einem neuen Standort, da es wegen einer Erweiterung der Lagergebäude weichen musste. Frisch restauriert, steht das Bürgins Fischerhaus heute an der Bonergasse 71.

Mit der Industrialisierung, dem Bau des Hafenbeckens und der Hafenanlage zwischen 1919 und 1922 entstand das parallel zum Rhein ausgerichtete Hafenbecken I, zwischen 1936 und 1939 das quer zum Rhein liegende Hafenbecken II.

Diese gewaltigen Eingriffe haben das Dorfbild komplett verändert und der Fischerei sowie der Landwirtschaft die Erwerbsgrundlage völlig entzogen. Das Wahrzeichen ist das Dreiländereck mit dem Pylon, wo sich die Landesgrenze von Frankreich, Deutschland und der Schweiz treffen. Das Dreiländereck ist ein beliebter Treffpunkt für Touristen und Schulklassen.

Kleinhüningen wurde zu einem Industriequartier mit vielen Fabriken, Färbereien, Kläranlage, Tanklager und Empfangsstelle für Asylbewerber. Alles was der Stadt-Basel unangenehm war, wurde hier angesiedelt.

In den letzten Jahren findet in Kleinhüningen ein Urbanisierungsprozess statt. Man erkannte, dass das "Dorf" auch ein kindergerechtes Wohnumfeld bietet. Neuüberbauungen, Freizeiteinrichtungen und die Umgestaltung der Hafenanlage zu Wohnzwecken werden forciert. Industriegelände werden umgestaltet und Firmen aus dem Life-Science-Bereich angesiedelt. Das Stücki Shoppingcenter und neue Wohnungsüberbauungen, wie der Densa Park prägen heute das Bild von Kleinhüningen.